Moseltalschule Trier
Realschule plus - Integrative Form



Auszug aus dem Konzept
für die tiergestützte Intervention
an der Moseltal Realschule plus


VORWORT

Einen Hund mit in die Schule zu nehmen macht aus diesem noch keinen Sozialhund und die Kontaktaufnahme zu Schülerinnen und Schülern nicht zu einer sinnvollen tiergestützten Intervention. Nach einer speziellen Ausbildung, in der sowohl der Hund als auch die Besitzerin/ der Besitzer entscheidende Aspekte für den Umgang aller Beteiligten mit dem Hund lernen, darf von tiergestützter Intervention gesprochen werden. Wichtig ist hier zu beachten, dass die bloße Anwesenheit weder als tiergestützt noch als Pädagogik bezeichnet werden darf. Der Hund wird gezielt eingesetzt, wenn von tiergestützten Interventionen gesprochen wird.

  • Lernatmosphäre
    Als eine positive Lernatmosphäre wird ein stress- und angstfreies Klima bezeichnet. In diesem fühlen sich die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer und Hunde wohl. Jeder Anwesende trägt zu dieser Atmosphäre bei und trägt somit Verantwortung. Hunde nehmen Stress und negative Stimmungen sehr stark wahr. In einer positiven Lernatmosphäre können sich die Hunde auch entspannen. Diese Entspannung gibt den Schülerinnen und Schülern direkt Rückmeldung.
  • Leistungsfähigkeit
    Intrinsische Motivation meint die Bereitschaft, etwas zu tun von innen heraus. Hier kann ein Hund zuträglich sein. Das Wohlergehen des Hundes ist dem Hund wichtig, also verhält es sich ruhiger, kann sich daher besser konzentrieren und so besser arbeiten. Extrinsisch meint die Motivation von außen, also der Lehrkraft. In Bezug auf den Besuch des Hundes kann die Intervention mit dem Hund beispielsweise durch das Gassi-gehen, dem Verabreichen von Leckerchen, dem Spielen und ähnlichem zu einer gesteigerten Motivation und Leistungsfähigkeit führen.
  • Sozialverhalten
    Hunden kann man ihre Gefühlswelt direkt ansehen. Kinder können, nach reichlicher Besprechung genau sehen, wie sich ein Hund fühlt. Bei Streit zwischen den Kindern können die Schwingungen auf den Hund übergehen und er zeigt beispielsweise Angst. In diesen Situationen hilft der Hund beim Reflektieren des eigenen Verhaltens. Das funktioniert auch, wenn die Lehrkraft lauter werden muss. Darauf reagiert der Hund mit Rückzug oder beschwichtigendem Verhalten. Auch hier kann es zum Reflektieren der Situation genutzt werden.


http://tinaswildegedanken.blogspot.com/2012/06/bully-duden.html

  • Erziehungs- und Bildungsauftrag
    Verantwortung übernehmen und sich an Regeln halten ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Dass tiergestützte Arbeiten kann dabei helfen, diese Aspekte für die Kinder greifbar und umsetzbar zu machen. Aber auch fachliche Inhalte können mit Hilfe des Hundes praktisch, lebensnah und verständlich vermittelt werden.

FRAUCHEN UND ICH

Julia Schmidt

seit 2015 Lehrerin an der Moseltal Realschule plus

  • Projektkoordination „Keiner ohne Abschluss“

Hündin Bonny

  • Französische Bulldogge
  • 2,5 Jahre alt
  • Verspielt, neugierig, offen, fröhlich, lernwillig, ruhig
  • Zertifizierter Sozialhund seit Dezember 2022
  • Projektgebunden eingesetzt in der „Keiner ohne Abschluss-Klasse“


DER ARBEITSPLATZ

Im Büro befindet sich ein Rückzugsort, wenn Bonny ungestört sein möchte. Ebenso hat sie ihren festen Platz im Klassenraum, wenn sie mehr im Geschehen sein möchte. Bonny darf immer herumlaufen, wenn sie es möchte.

Mein Arbeitsplatz
Mein Rückzugsort


UNSERE ZIELE

  • Verantwortung übernehmen
    Die Schülerinnen und Schüler lernen ihr eigenes Verhalten an die Bedürfnisse eines Hundes anzupassen und anzunehmen.
  • Regeln respektieren und umsetzen
    Die Schülerinnen und Schüler lernen ihre Impulse zu kontrollieren und die geltenden Regeln zu respektieren. Dafür werden die Regeln umfassend besprochen und visualisiert.
  • Motivationssteigerung
    Die Lerninhalte werden durch aktive und passive Phasen mit dem Hund lebensnaher und bedeutsamer. Zudem ist ein entscheidender Faktor die extrinsische Motivation. Es muss dem Hund beim Arbeiten immer gut gehen!
  • Teamfähigkeit- soziale Fähigkeiten
    Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass der Hund selbst entscheidet, ob und zu wem er geht. Auch in den aktiven Phasen, die von der Lehrkraft angeleitet werden, müssen die Lernenden fair sein und sich zurücknehmen.
  • Der Umgang mit Tieren
    Die Schülerinnen und Schüler lernen spielerisch den Umgang mit einem Hund. Daraus können Fähigkeiten auch für andere Tiere abgeleitet werden.
  • Das allgemeine Wohlbefinden
    Der Umgang mit einem Hund ist für viele Kinder etwas Besonderes und sorgt für eine angenehmere Atmosphäre und ein positives Lernklima. Zudem ist Bonny sehr sensibel und merkt, wenn es jemandem nicht gut geht. Sie sucht selbstständig die Nähe des entsprechenden Kindes und hat hierbei schon oft als Tröster fungiert.

QUALITÄTSMANAGEMENT

  • Ausbildung zum Sozialhund an der Hunde Uni Trier bei Denise Schumacher
  •  Haftpflichtversicherung
  • Sicherheits- und Hygienemaßnahmen
  • Regelmäßige Gesundheitsvorsorge (Tierarztkontrollen, Impfungen, Parasitenschutz)
  • Beachtung von Stresssymptomen und der Calming Signals
  • Stets hundegerechte Umgebung an den Einsatzorten
  • Beachtung der Ausgleichsmaßnahmen wie bspw. Rückzugsort und Pausen
  • Wahrung der geltenden Gesetze (Tierschutzgesetz, Infektionsschutzgesetz, etc.)


HYGIENEPLAN UND SICHERHEITSMASSNAHMEN

  • Täglich:
     Sichtung der offensichtlichen Gesundheit, Fellpflege, Säuberung von Fress- und Trinknapf, Reinigung des Einsatzraumes, Überprüfung der Sicherheit des Einsatzortes
  • Wöchentlich:
     Austausch/ Waschen der Decken, Reinigen des Zubehörs

  • Jährlich:
    Impfungen, Gesundheitscheck

  • Im Einsatz:
    Regelmäßiges Händewaschen, klare Regeln

Zudem:
Bonny wird durchgehend beaufsichtigt, verlasse ich den Raum, befindet sie sich in einer abgeschlossenen Box, zu der nur die Halterin den Zugang hat. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer der Projektklasse hat dem Einsatz des Hundes schriftlich zugestimmt.

 
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